
Lyme-Borreliose
Synonyme: Borreliose, Lyme-Borreliose, Lyme Krankheit
Tags: Post-Borreliose-Syndrom (Post-Lyme-Syndrom, chronische Lyme-Borreliose, PTLDS)
Post-Treatment Lyme Disease Syndrome (PTLDS)
Umstritten ist in der konventionellen Medizin das Post-Treatment Lyme Disease Syndrome (PTLDS), bei dem nach abgeschlossener Antibiotischer Borrelienbehandlung weiterhin Symptome bestehen, die oft sehr unspezifisch sind und viele verschiendene Organsysteme betreffen kann. So können zum Beispiel chronische Müdigkeit (Fatigue), Konzentrationsstörungen, Depressionen oder allgemeine Leistungsschwäche auftreten neben vielen anderen, häufig diffusen und schwer zuordenbaren Symptomen. Dies erschwert die Diagnosestellung durch konventionelle Mediziner, weshalb die betroffenen Patienten oft über mehrere Jahre zu Unrecht in die psychosomatische Ecke gestellt werden und viele Therapeuten sehen, ohne dass ein Therapieerfolg sichtbar wird. Teil unseres ganzheiltlichen Konzeptes ist es, sowohl gezielt gegen eine gesicherte Borrellieninfektion bzw. -persistenz vorzugehen, als auch das Immunsystem zu unterstützen.
Die Borrellien sind ebenso wie die Erreger der Syphilis große Tarnkünstler und werden deshalb leicht übersehen. Besonders dann, wenn klassische Symptome der Erkrankung sich gar nicht erst zeigen oder verkannt werden.
Diskutiert werden auch unterschiedliche Formzustände, in denen die Borrelien im Körper überdauern können. Neben den allgemein bekannten, korkenzieherförmigen Spirochäten ist von zystischen Formen und sporenartigen, komplett stoffwechselinaktiven Formen die Rede.
Mit einer nicht allgemein anerkannten Diagnose ist es für die Betroffenen meist sehr schwer, eine angemessene Behandlung zu bekommen. Lange Verläufe sind keine Seltenheit, oft wurden schon verschiedenste Spezialisten aus allen Bereichen der Heilkunde aufgesucht, ohne dass es den Patienten deutlich besser geht.
Die konventionelle Medizin hat für die durch lange Krankheitsprozesse entstandenen Schäden (Sekundärschäden) bislang keine effektiven Behandlungsansätze und – strategien entwickeln können.
Die Borreliose wird aktuell in Deutschland nach folgenden Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AMWF) behandelt:
AMWF Leitlinie Kutane Lyme Borreliose, AMWF Leitlinie Neuroborreliose.
Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) rät in ihrer Initiative „Klug Entscheiden“ davon ab, die Borrellien-Serologie zu bestimmen, wenn typische Anamnese (Krankengeschichte) und Symptome fehlen. Wegen des hohen Durchseuchungstiter (Seroprävalenz) ergäbe sich eine zu hohe Wahrscheinlichkeit von Fehldiagnosen (falsch positives Testergebnis).
Somit haben die 50% der Infizierten, die keine klaren Symptome haben oder ihren Zeckenbiss nicht erinnern leider geringere Chancen auf eine frühe Erkennung und Behandlung der Borreliose.
Therapiert wird konventionell lediglich die laborbestätigte Infektion mit Antibiotika – je nach Stadium und Ausprägung der Symptome beträgt die Behandlungsdauer zwischen 5 und 30 Tagen.
Der Borreliose ganzheitlich begegnen
In der integrativen Medizin gehen wir davon aus, das Symptome meist mehrere Ursachen haben. Anders als in der konventionellen Medizin geben wir uns nicht zufrieden, wenn wir „die (eine) wahrscheinlichste Ursache“ (z.B. das Bakterium) finden und behandeln können.
Wir legen Wert darauf, die natürlichen Selbstregulationsmechanismen des Menschen zu achten und unterstützen dies, indem wir systematisch nach Faktoren suchen, die das Gesamtsystem beeinträchtigen und die körpereigenen Regulationsprozesse beeinflussen können. Dazu zählen beispielsweise Nährstoffdefizite, stille Entzündungsprozesse etwa im Darm oder im Kieferbereich, Belastungen durch Umweltgifte, ungünstige Lebens- oder Arbeitsbedingungen sowie mögliche Dysregulationen des autonomen Nervensystems oder des Immunsystems. Diese Ursachen werden in unserer Praxis in Berlin sorgfältig analysiert und bei Bedarf behandelt. Mit diesem Ansatz konnte bei vielen unserer Patienten eine positive Reaktion auf die angewandten Therapien beobachtet werden, die eine Unterstützung der Selbstregulation ermöglichen kann.
Mit unserer ganzheitlichen Herangehensweise und unserem multidisziplinären Team bemühen wir uns ebenso, individuelle Ressourcen auf den verschiedenen Ebenen zu unterstützen.
Wir nehmen uns Zeit, unsere Patienten mit ihren individuellen Bedürfnissen kennenzulernen. Nach persönlichem Arztgespräch, körperlicher Untersuchung und ausführlicher Diagnostik erstellen wir aus den Ergebnissen und unter Berücksichtigung der gesamten Krankengeschichte einen ganz persönlichen Therapieplan. Gemeinsam mit unserem interdisziplinären Team und dem Patienten wird die Therapie im Verlauf immer wieder angepasst und optimiert.
Neben dem ganzheitlichen Therapieansatz, der unter anderem das Milieu, die Grundregulation, eine optimale Mikronährstoffversorgung, die Darmgesundheit sowie die Belastung durch Umweltgifte berücksichtigt, stehen uns zudem verschiedene spezifische Verfahren zur Verfügung.
Mit unserer Thera Mito Hyperthermie Adsorption (TMHA) steht uns ein maschinelles Blutreinigungsverfahren zur Verfügung, bei dem in einer Sitzung mehrere relevante Aspekte im Zusammenhang mit einer Borrelieninfektion berücksichtigt werden können.
Im Rahmen dieser Behandlung werden bis zu 70 Liter Blut über einen Zeitraum von etwa 3 bis 4 Stunden gereinigt und erwärmt. Zudem wird die Sauerstoffkonzentration des venösen Blutes vorübergehend erhöht.
Durch die Kombination verschiedener Verfahrenselemente werden Ansätze verfolgt, die in der Begleitung von Borrelieninfektionen und möglichen Begleiterkrankungen Anwendung finden.
Entgiftung – bis in den Zellkern
Durch gezielte Entgiftungsmaßnahmen – nicht nur von Schwermetallen, sondern auch von verschiedenen Umweltgiften – soll der Körper entlastet werden, um seine regulativen Funktionen zu unterstützen.
Beispiele für belastende Stoffe sind Wohngifte wie Brandschutzmittel aus neuen Autos oder Möbeln, Mikroplastik in Trinkwasser und Lebensmitteln sowie Pilzgifte aus der Wohnumgebung.
Diese Substanzen können sich teilweise an das Erbgut (DNA-Addukte) anlagern und so die Zellfunktionen beeinträchtigen.
Laboruntersuchungen vor und nach der Behandlung deuten darauf hin, dass mit unserem speziellen Verfahren Schadstoffe aus der DNA reduziert werden können, was eine Unterstützung der Zellgesundheit ermöglichen soll.
Der erhöhte Sauerstoffgehalt, der durch Oxigenierung erreicht wird, sowie die moderate Hyperthermie von etwa 39,5 °C, werden bei der Behandlung chronischer Borreliose und möglicher Begleiterkrankungen eingesetzt.
Wir kombinieren hier verschiedene Verfahren, die sich jeweils einzeln bereits in der begleitenden Behandlung der chronischen Borreliose bewährt haben.
Die Thera Mito Hyperthermie Adsorption in Kombination mit individueller Vor- und Nachbehandlung nach unserem ganzheitlichen Konzept zählt zu den angewandten Methoden.
Besonders häufig wird in der Vorbereitung die intravenöse Ozon Hochdosis Therapie (OHT) eingesetzt, die unter anderem zur Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes beitragen kann.
Auch die Intermittierende Hypoxie Hyperoxie Therapie (IHHT) mit unserem Mitovit-Gerät wird verwendet, um die Gesundheit der Mitochondrien und somit die Energieversorgung des Körpers zu unterstützen.
Wie der russische Arzt und Forscher Arkadi Prokopov im Interview erklärt, können durch wechselnde Sauerstoffspiegel Borrelien aus sauerstoffarmen Bereichen des Körpers mobilisiert werden, sodass sie anschließend durch erhöhte Sauerstoffkonzentrationen beeinflusst werden.
Borreliose und Coinfektionen
Nicht selten lassen sich neben Borrelien auch weitere Erreger nachweisen, die möglicherweise einzelne Aspekte der Symptomatik mit beeinflussen.
In enger Zusammenarbeit mit ausgewählten Laboren erfassen wir auch komplexe Co-Infektionen und beziehen deren Befunde in die individuelle Therapieplanung mit ein.
Neben den maschinellen Verfahren zur unterstützenden Behandlung von Borreliose und Co-Infektionen kommen auch bewährte naturheilkundliche Substanzen zum Einsatz. Dazu zählen unter anderem ausgewählte Pflanzenextrakte und Heilpilze. Ergänzend können Infusionen mit Vitamin C oder bestimmten Aminosäuren gegeben werden.
Infusionstherapien
Gerade zu Beginn einer Behandlung greifen wir in unserer Praxis häufig auf die intravenöse Gabe dieser Naturstoffe zurück. Hintergrund ist, dass die Aufnahme über den Verdauungstrakt – insbesondere bei bereits vorgeschädigter Darmfunktion – eingeschränkt sein kann, während Infusionen eine direkte Versorgung ermöglichen.
Praktischer Exkurs: Schutzmaßnahmen im Zusammenhang mit Borrellien
Der sogenannte „Zecken-Impfstoff“ schützt ausschließlich vor dem FSME-Virus (Frühsommer-Meningoenzephalitis), einer durch Zecken übertragbaren Virusinfektion, die eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute verursachen kann. Gegen die Lyme-Borreliose hingegen steht bislang keine zugelassene Impfung zur Verfügung – eine klinische Studie (Phase II) mit rund 600 Teilnehmenden befindet sich derzeit in der Erprobung.
Den besten Schutz ganz ohne Nebenwirkungen bietet das Vermeiden der Infektion.
Wichtige Key-Facts um eine Infektion zu vermeiden:
Der wirksamste Schutz vor einer Borrelieninfektion besteht weiterhin in der Vermeidung eines Zeckenstichs bzw. in der frühzeitigen und fachgerechten Entfernung einer Zecke.
Die Wahrscheinlichkeit einer Borrelienübertragung steigt mit der Dauer des Saugaktes. Da sich die Borrelien zunächst im Darm der Zecke befinden und erst im Verlauf der Blutmahlzeit in die Speicheldrüsen wandern, gilt: Je früher die Zecke entfernt wird, desto geringer ist das Risiko einer Übertragung. In der Regel wird eine Übertragung erst nach mehreren Stunden angenommen.
Unter Stress produziert die Zecke vermehrt Speichel, was eine potenzielle Übertragung von Krankheitserregern begünstigen kann. Daher wird von irritierenden Entferungsmethoden wie dem Einsatz von Klebstoff, Öl, Alkohol oder Nagellackentferner dringend abgeraten.
Zur zügigen und sicheren Entfernung der Parasiten stehen heute spezielle Zeckenzangen, -pinzetten und -karten zur Verfügung, die in Apotheken angeboten werden. Die Zecke sollte möglichst nah an der Haut, am Kopfbereich, erfasst und langsam herausgehebelt werden. Ein Drehen der Zecke ist heute nicht mehr empfohlen.
Zusätzliche Maßnahmen (nicht medizinisch gesichert, aber teils praktiziert):
Einige nutzen nach der Zeckenentfernung ein mechanisches Absaugsystem wie Aspivenin® oder eine modifizierte 2–5 ml Spritze, um möglicherweise übertragene Erreger aus der Stichstelle zu entfernen.
Auch lokale Hitzebehandlung (z. B. mit einem Thermostift wie bite away®) können erwogen werden, da Borrelien hitzeempfindlich sind. Eine Zerstörung der Erreger ab etwa 41,5 °C wird in Studien diskutiert.
Die Anwendung von Desinfektionsmitteln oder Alkohol an der Einstichstelle unmittelbar nach der Entfernung kann zur Wundhygiene beitragen.
Nach einem Zeckenstich ist es ratsam, die Einstichstelle über mehrere Wochen hinweg zu beobachten. Eine sogenannte Wanderröte (Erythema migrans), die ein Hinweis auf eine mögliche Infektion sein kann, kann mitunter erst Tage oder Wochen nach dem Stich auftreten.
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