Blutwäsche (Apherese) als innovative und hocheffiziente Form der Plasmareinigung

Dunkelfeld-Mikroskopie eines Blutstropfens

Abb.: Dunkelfeld-Mikroskopie eines Blutstropfens. Links vor Blutwäsche mit sogenannter „Geldrollenbildung“, Rechts nach Blutwäsche mit gereinigtem Plasma und neu formierten Zellen.

Die Blutwäsche als innovative und hocheffiziente Form der Plasmareinigung

Die Blutwäsche bzw. Apherese (von griechisch apherein = trennen) ist ein anerkanntes Therapieverfahren und eine innovative Form der Plasmareinigung und Immunmodulation. Blutwäsche bedeutet ganz einfach das, was der Name schon sagt: Das Blut wird gewaschen und gereinigt. Herausgewaschen werden krankmachende oder überzählige Bestandteile. Das Verfahren der Blutwäsche hat zuletzt als eine Therapieoption bei Long-Covid-Syndrom bzw. Post-Vac-Syndrom stark an Bedeutung und Bekanntheit gewonnen.

In der THERA Praxisklinik führen wir die Blutwäsche als Teil eines integrativen Behandlungskonzeptes durch. Hierbei kommen grundsätzlich zwei unterschiedliche Verfahren zum Einsatz: Die „kleine“ Blutwäsche, bei der etwa 2-3 Liter Blut gefiltert werden und die „große“ Blutwäsche, bei der ein Vielfaches mehr, nämlich etwa 50-70 Liter gefiltert werden können. Beide Verfahren sollen nachfolgend näher erklärt werden.

Anwendung findet diese Therapie vor allem bei chronischen Erkrankungen, deren Ursache häufig ungeklärt ist oder die sich als behandlungsresistent erweisen. Und auch bei Patienten mit Long bzw. Post-COVID Symptomatik oder Post-Vac-Syndrom führen wir die Blutwäsche regelmäßig durch.

In der THERA Praxisklinik in Berlin werden Geräte der Firma DIAMED Medizintechnik eingesetzt, die seit mehr als 35 Jahren für Innovation, Zuverlässigkeit und Qualität bei Universitätskliniken, Dialysezentren, Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten steht.

Der Gedanke hinter der Blutwäsche

Durch die zunehmende Belastung mit Umwelttoxinen und -stressoren und damit einhergehenden entzündlichen Prozessen kommt es immer häufiger vor, dass die natürlichen Reinigungssysteme unseres Körpers überfordert sind und Unterstützung benötigen.

Tagtäglich leisten unsere Entgiftungs- und Ausscheidungsorgane (wie Leber, Niere oder Darm) große Arbeit für uns, ohne dass wir es überhaupt bemerken. Unsere Leber beispielsweise arbeitet 24h- rund um die Uhr, damit möglichst viele der aufgenommen Schadstoffe wieder abgebaut und ausgeschieden werden können. Doch immer häufiger und nicht zuletzt auch durch unsere Überernährung kann sie ihrer Arbeit immer schwerer nach- und hinterherkommen.

Führen wir nun eine Blutreinigung durch, dann entgiften wir den Organismus nicht nur ganz konkret, sondern fördern über Lösung der Überforderung auch Wiederaufbau & Gleichgewicht der Selbstregulation und der körpereigenen Entgiftungsmechanismen.

Wie funktioniert die Blutwäsche und was wird gefiltert?

Bei der therapeutischen Apherese (von griechisch apherein = trennen), umgangssprachlich auch als Blutwäsche oder Blutreinigungsverfahren bezeichnet, handelt es sich um eine Methode zur extrakorporalen, also außerhalb des Körpers stattfindenden Entfernung von krankmachenden (pathogenen) oder überzähligen Bestandteilen (Proteine, proteingebundene Substanzen und Zellen) aus dem Blut oder Blutplasma des Patienten. Nach der Entfernung dieser Substanzen wird das „gereinigte“ Blut wieder zurückgeführt. Diese Pathogene können aus dem Bereich des Stoffwechsels, aus Entzündungsprozessen oder aus verschiedensten Quellen von Umwelttoxinen stammen, den gesamten Organismus stark belasten und somit zu den unterschiedlichsten Erkrankungen führen. Entfernt man diese Giftstoffe, können der Stoffwechsel, das Immunsystem und die Selbstheilungskräfte wieder in ein natürliches Gleichgewicht zurückfinden.

Welche krankmachenden Substanzen können gefiltert werden?

  • Zirkulierende Immunkomplexe oder Proteine/Moleküle aus Entzündungsprozessen (z.B. Paraproteine, Infektionstoxine, Haptene, Zytokine)
  • Verschiedenste Umwelttoxine wie Schwermetalle, Lösungsmittel oder Medikamente
  • Belastende Stoffwechselprodukte wie Cholesterine oder Lipoproteine

Wie unterscheiden sich „kleine“ und „große“ Blutwäsche?

Die „kleine“ Blutwäsche (=Thera Mito Apherese ®) führen wir in der THERA Praxisklinik in Berlin seit ca. 2012 durch. Hierbei wird das hochmoderne Verfahren der Membranfiltrationsapherese eingesetzt, wodurch das Blut durch spezielle, „intelligente“ molekulare Siebe gefiltert und gereinigt wird. Im Rahmen dieser Therapie werden insgesamt ca. 2-3 Liter Blut gefiltert. Blutentnahme und Blutrückführung erfolgt in der Regel über die Armvenen via spezieller, metallfreier Venenverweilkanülen. Die gesamte Prozedur dauert ca. 4 Stunden und der Blutfluss beträgt 60ml/Minute.

Geräteaufbau (links) und Filtersystem (rechts) bei der Blutwäsche

Abb.: Geräteaufbau (links) und Filtersystem (rechts) bei der Thera Mito Apherese ®

Große Blutwäsche

Bei der „großen“ Blutwäsche (=Thera Mito Hyperthermie Adsorbtion ®) wird hingegen mit einer wesentlich höheren Flussrate behandelt. Der Blutfluss beträgt 300ml/Min und ist somit um ein 6-faches erhöht. Zudem wird bei diesem Verfahren ein neues Filtersystem eingesetzt (Adsorber Technologie), welches nochmals effektiver ist. Winzig kleine Harzkügelchen verschiedener Molekülgrößen kommen zum Einsatz und binden gezielt toxische Substanzen aus dem Blut. Über diese Technologie kann eine Oberfläche von 63000 m² erreicht werden, was in etwa der Größe von 8 Fußballfeldern entspricht.

Eine weitere Besonderheit dieses Verfahrens liegt in der extern erzeugten Ganzkörper-Hyperthermie, welche zeitgleich zur Blutreinigung erfolgt. Das bedeutet, dass während der Behandlung das Blut auf eine Temperatur von 39,5 °C erhitzt wird. Die heilende Wirkung einer erhöhten Körpertemperatur ist bereits aus der Antike bekannt und gewinnt heute wieder zunehmend an Bedeutung, z.B. auch in der Krebsbehandlung. Die wichtigsten Vorteile einer Hyperthermiebehandlung liegen in der Produktion von Hitzeschockproteinen, der Durchblutungssteigerung und der antimikrobiellen Wirkung.

Die gesamte Durchführung der Thera Mito Hyperthermie Adsorption beträgt ca. 6-8 Stunden. Es wird ein spezieller Katheter in die Leistenbeuge gelegt (Vena femoralis). Dies ist wenig belastend und kaum schmerzhaft. Patienten bekommen ein leichtes Beruhigungsmittel (eine Vollnarkose ist nicht notwendig) und ein Team von Spezialisten ist anwesend, um einen komplikationsfreien Verlauf zu gewährleisten. Diese Form der Blutreinigung führen wir seit 2019 in unseren Praxisräumen durch. Sie ermöglicht eine höchsteffiziente Entgiftung von allen relevanten Entzündungseiweißen sowie toxischen Schwermetallen und Chemikalien, wodurch die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung aller Gewebe wiederhergestellt wird. Gleichzeitig kommt es nicht zu einem nennenswerten Verlust von nutritiven Stoffen: Gesunde Bestandteile wie Elektrolyte, Vitalstoffe oder Plasmaeiweiße bleiben vollständig erhalten.

Die Oberfläche der Harzkügelchen zur Blutwäsche beträgt ca. 8 Fußballfelder

Abb.: Im Rahmen der Thera Mito Hyperthermie Adsorption ® binden Harzkügelchen mit einer Oberfläche von insgesamt 63000 m² krankmachende Substanzen aus dem Blut. Diese Fläche entspricht der Größe von ca. 8 Fußballfeldern.

Die Blutwäsche ist bei uns Teil eines integrativen Behandlungskonzeptes

Wenn wir bei unseren Patienten eine Blutwäsche durchführen, dann bedeutet das immer auch, dass eine entsprechende Vor- und Nachsorge erfolgt. So findet im Vorfeld beispielsweise eine Blutentnahme statt, u.a. um die Gerinnungsfunktion zu prüfen. Unterstützend zur Durchführung der Blutwäsche empfehlen wir unseren Patienten regulatorische Therapien wie die Neuraltherapie oder die Autonome Haltungsregulation nach Norbert Fuhr. Zudem ist es empfehlenswert, die Blutreinigung und Entgiftung mit entsprechenden Bindemitteln wie Chlorella oder Zeolith sowie einer gezielten Darm- und Leberbehandlung zu unterstützen.

Die Apherese selbst kombinieren wir mit Prinzipien der Mitochondrien-Medizin und dem Zusatz regulierender und ausleitender Substanzen. Dadurch wird eine deutlich messbare und erhöhte Effektivität der Ausscheidung von Toxinen erreicht, was wir in den Laboranalysen nachvollziehen können. Zudem wird die Verträglichkeit der Therapiesitzung verbessert.

In diesem Vortrag geht Dr. Ralf Heinrich auf die Behandlungsmöglichkeiten der Long COVID Symptomatik in der THERA Praxisklinik ein. Ab 01:04:00 wird die Thera Mito Apherese ® bzw. Thera Mito Hyperthermie Adsorbtion ® beschrieben und näher erklärt.

Bei welchen Krankheiten wir die Blutwäsche für Sie einsetzen

Nach Stand der medizinischen Erkenntnisse, der evidenzbasierten Medizin (EBM), dem Deutschen Apheresestandard der Arbeitsgemeinschaft Klinische Nephrologie e.V. und anderer internationaler Apheresegesellschaften sind in Studien und Fallsammlungen viele wissenschaftliche Erkenntnisse erarbeitet worden, um Einsatzgebiete zu definieren.

Es existieren gesicherte Daten zu folgenden Erkrankungen:

  • Altersbedingte Makuladegeneration – trockene Verlaufsform
  • Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
  • Chronisch inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP)
  • Colitis ulcerosa-Versagen der Chemotherapie und/oder drohende operative Darmentfernung
  • Diabetisches Fuß-Syndrom mit drohender Amputation der Gliedmaßen bei Versagen der konservativen und konventionellen chirurgischen Therapie
  • Dilatative Kardiomyopathie –positiver Nachweis auf Betarezeptor-Antikörper
  • Eaton-Lambert-Syndrom (tumorassoziierte Nervenstörung)
  • Encephalitis disseminata (multiple Sklerose) – Versagen der Interleukin-Alpha-Therapie bzw. Antikörperbildung gegen therapeutisches Interleukin mit progressivem Verlauf
  • Familiäre heterozygote Hypercholesterinämie mit Versagen / NW der konservativen Therapie und / oder vorzeitiger und progressiver Arteriosklerose / Herzinfarkt / Schlaganfall /Befall der Nierengefäße
  • Familiäre homozygote Hypercholesterinämie
  • Fokal-sklerosierende Glomerulonephritis der Eigennieren oder nach Nierentransplantation mit nephrotischem Syndrom und / oder schwerer Hypertriglyceridämie mit Versagen der Chemotherapie / Cholesterinsynthesehemmer-Therapie und rascher Zunahme der Niereninsuffizienz (Funktionsverlust der Nieren)
  • Glomerulonephritis (entzündliche Nierenerkrankungen), pathogenetisch geleitet – Versagen und / oder schwere Nebenwirkungen der Chemotherapie
  • Guillain-Barré-Syndrom – chronische Verlaufsform / akute Verlaufsform
  • Hämophilie (Bluterkrankheit) bei Nachweis von Antikörpern gegen Faktor-V
  • Hemmkörperhämophilie (Blutungsneigung) bei Faktor-V-Antikörpernachweis
  • HLA-Sensibilisierung bei Nierentransplantation
  • IgM-assoziierte Polyneuropathie (tumorassoziierte Nervenstörung)
  • Isolierte familiäre Lp(a)-Hyperlipoproteinämie mit vorzeitiger Arteriosklerose / Herzinfarkt / Schlaganfall / Befall der Nierengefäße / inoperabler arterieller Verschlusskrankheit der Beine
  • Kryoglobulinämische Vasculitis (autoimmunbedingte Gefäßentzündung durch Kälte-Eiweiße)
  • Lineare IgA-Dermatose
  • Lupus erythematodes bei Versagen / schweren Nebenwirkungen der Chemotherapie
  • Lupus erythematodes mit progressivem Nierenbefall (Glomerulonephritis)
  • Makuladegeneration (Erwachsenenverlaufsform) – trockene Verlaufsform
  • Morbus Behçet – Versagen und / oder schwere Nebenwirkungen der Chemotherapie
  • Morbus Raynaud – Versagen der konservativen Therapie
  • Morbus Refsum (Speicherkrankheit)
  • Multiple Sklerose (siehe auch Encephalitis disseminata)
  • Nekrobiotische Xanthogranulomatose (mit Paraprotein)
  • Nephrotisches Syndrom bei entzündlichen Nierenerkrankungen (Glomerulonephritis), pathogenetisch geleitet – Versagen und / oder schwere Nebenwirkungen der Chemotherapie
  • Pemphigus foliaceus – Versagen und / oder schwere Nebenwirkungen der Chemotherapie
  • Pemphigus vulgaris – Versagen und / oder schwere Nebenwirkungen der Chemotherapie
  • Periphere arterielle Verschlusskrankheit, pathogenetisch geleitet – Versagen der konservativen und konventionellen chirurgischen Therapieoptionen und drohender Gliedmaßenverlust
  • Polymyositis – Versagen und / oder schwere Nebenwirkungen der Chemotherapie
  • Retinopathia pigmentosa bei Morbus Refsum
  • Rheumatoide Arthritis – bei Versagen der Chemotherapie und extremer Progression
  • Sklerodermie, progressiv systemisch mit Nierenbefall (Glomerulonephritis)
  • Skleromyxödem Arndt-Gottron mit Nierenbefall und Nachweis von Paraprotein – Versagen und / oder schwere Nebenwirkungen der Chemotherapie
  • Stiff-Man-Syndrom
  • Thrombangiitis obliterans (Alternativ zur Amputation)
  • Transplantatvasculopathie nach Herztransplantation
  • Xanthogranulomatose (nekrobiotisch) mit Paraprotein

Weitere mögliche Einsatzgebiete

Weitere mögliche Einsatzgebiete sind als Heil- und Behandlungsversuche (im Sinne der Ultima Ratio) zu verstehen:

  • Alzheimer-Demenzsyndrom
  • Aerotoxisches Syndrom
  • Belastungen mit Schwermetallen, Lösemitteln und anderen Umweltgiften, die zu schweren Krankheitsbildern aus dem Bereich der Autoimmunkrankheiten und / oder Nervenkrankheiten und / oder Hautkrankheiten führen (z.B. aerotoxisches Syndrom, Fibromyalgie, blasenbildende Hautkrankheiten, toxische Nervenschäden, Nierenschäden, MCS, CFS, Ciguateravergiftung, Parkinson und Demenz-Syndrome)
  • Borreliose als Spätborreliose mit schweren Krankheitsverläufen, die konservativ nicht mehr beherrschbar sind (CFS / Guillain-Barré-Syndrom refraktär auf Immunglobulintherapie / schwere therapierefraktäre Autoimmunerkrankungen wie Rheuma, Systemkollagenosen, Lupuskrankheiten, Cardiomyopathien auf der Basis nachgewiesener Autoantikörper gegen das Herz bei Borreliosekrankheit)
  • Chronisches Müdigkeitssyndrom (CFS = chronic fatigue syndrome)
  • Chronische Hepatitis C
  • Fibromyalgie-Syndrom
  • Hypertonie (Bluthochdruck), arteriell, positiver Nachweis auf alpha-1- und / oder Angiotensin-1-Antikörper – keine oder nur schwere Behandelbarkeit mit herkömmlicher Pharmakotherapie
  • Hyperbilirubinämien bei schweren angeborenen Stoffwechselerkrankungen der Leber mit drohender Gehirnschädigung
  • Multiples Chemikalien Hypersensitivitätssyndrom (MCS)
  • Multiple Sklerose (nach der Studienlage der Kanadisch-Amerikanischen Apheresegesellschaft)

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