Mitochondrienmedizin

Mitochondrienfunktion: Produktion von „Zellbenzin“

Mitochondrienmedizin

Menschliche Zelle mit verschiedenen Zellorganellen (stark vereinfacht dargestellt). Jede Körperzelle besitzt durchschnittlich ca. 1.500 Mitochondrien (hier in lila).

Mitochondrienmedizin: Mitochondrien sind Endobionten (Innenbewohner) der menschlichen Zelle. Die Mitochondrienmedizin kümmert sich um die Gesundheit dieser Zellbewohner.

Während der Evolution sind zwei verschiedene Arten von Bakterien, die Archaea und die Proteo-Bakterien zu einer menschlichen Körperzelle verschmolzen. Jede Körperzelle besitzt ca. 1.500 Mitochondrien. Manche Zellen, wie die des Herzmuskels, der Nerven, der Leber oder der Eizellen, haben bis zu 50.000 Mitochondrien.

Der gesamte Organismus hat insgesamt 180-190 Trillionen Mitochondrien. Das Gewicht des menschlichen Herzens besteht zu 70% aus Mitochondrien. In den Mitochondrien werden aus Sauerstoff, Zucker und Phosphor eine riesige Menge an Adenosintriphosphat (ATP) gebildet. Dies ist so eine Art „Zellbenzin“. Rund um die Uhr erzeugen die Mitochondrien aus 90% des eingeatmeten Sauerstoffes so viel an ATP, wie der Körper in Kilogramm wiegt.

Hat ein Mensch 80 kg Körpergewicht, so produzieren seine Mitochondrien für jeden Tag 80 kg ATP.

Die Zellen des Körpers benötigen ATP als Betriebsstoff- ohne Pause! Die Mitochondrien sind die fleißigsten Schichtarbeiter, die nur dann streiken, wenn sie mit Schadstoffen überbelastet und/oder unterernährt werden. Dann allerdings gibt es erhebliche Probleme.

Doch das ist noch nicht alles, was diese winzigen Kraftwerke an Aufgaben haben. Es läuft außerdem der energieliefernde Abbau der (aus Traubenzucker erzeugten) Benztraubensäure (Pyruvat) ab. Das Produkt heißt Acetyl-CoA und geht in den Citratzyklus ein, welcher ebenfalls in den Mitochondrien stattfindet. Dieser Citratzyklus nimmt eine zentrale Stellung im Stoffwechsel ein – er wird auch „Drehscheibe des Stoffwechsels“ genannt.

Zudem findet in den Mitochondrien der Fettabbau statt und bestimmte Teile des entgiftenden Harnstoffzyklus sind hier zu finden. Mitochondrien sind neben den Knochen auch Calciumspeicher.

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Mitochondriopathie

Was ist eine Mitochondriopathie?

Mitochondriopathie ist eine Bezeichnung für die Funktionsstörungen der Mitochondrien, manchmal auch als Mitochondriendysfunktion bezeichnet. Sie kann eine große Anzahl von chronischen Erkrankungen zur Folge haben.

Das gemeinsame Merkmal der Mitochondriopathie ist: Störung der Zellleistung und der Zellsteuerung.

Welche Auswirkung hat die Funktionsstörung der Zelle?

Es kommt zu Verlangsamung und Fehlfunktionen der betroffenen Zellen, vergleichbar mit Sand in einem lebendigen Getriebe, das kontinuierlich Reibungsverluste erzeugt. Der Körper kann dies eine gewisse Zeit ausgleichen. Erlebt der Mensch Stress in Form von emotionalen oder körperlichen Belastungen, wird der Zellstoffwechsel massiv gestört. In der Folge reagiert jeder Mensch mit individuellen Krankheitssymptomen, die seine persönlichen Schwächen aufzeigen. Und hier kommt dann die Mitochondrienmedizin ins Spiel.

Was sind die Ursachen einer mitochondrialen Funktionsstörung?

Gesicherte Auslöser sind:

  • Toxine durch Rauchen, Schwermetalle, chemische Gifte, Pestizide, Insektizide, Lösungsmittel
  • Infektionen durch Viren, Bakterien, Pilze und andere Parasiten
  • Psychische Traumata
  • Physische Traumata, besonders im Kopf und Hals Bereich

Verstärkende Auslöser sind:

  • Psychischer oder physischer Stress
  • Geistige und körperliche Ãœberlastung
  • Medikamente (Antibiotika, Statine, Aspirin, Betablocker, Potenzmittel, Nitrate, Schmerzmittel, Blutdruckmittel etc.)
  • Entzündungsfördernde Ernährungsweise und entzündliche Prozesse im Körper

NO-Gasbildung und Mitochondrienfunktion

Aufgrund von Stressbelastung produzieren die Zellen des Körpers NO-Gas (Stickstoffmonoxid). Für die Entdeckung der NO-Gasbildung wurde 1998 der Medizinnobelpreis verliehen! Bis 1970 war die physiologische NO-Gaswirkung im menschlichen Organismus unbekannt. Stickstoffmonoxid bewirkt durch eine Gefäßerweiterung eine verbesserte Durchblutung des Körpers.

Ebenso ist NO-Gas die First-Line Abwehr des Immunsystems und wird zur Abwehr von intrazellulären Infektionen, wie Viren, Pilze und Parasiten gebildet. Bei einer akuten Virusinfektion oder bei chronischer Entzündung findet im Organismus ein akuter bzw. ein chronischer NO-Gaskrieg statt! Die unkontrollierte NO-Gasproduktion führt zu Interaktionen in der Zelle, die im Endeffekt die Funktion der Mitochondrien irreversibel blockieren.

Zusätzlich entsteht dabei nitrosativer Stress, das heißt die Bildung von Sauerstoffradikalen O–, die mit NO-Gas reagieren und äußerst reaktionsfreudige ONOO— bilden. Dessen weitaus aggressiverer Metabolit Peroxinitrit löst einen biochemischen Circulus vitiosus aus, den Prof. Martin Pall (Washington State University, Institut für Molekularbiologie) als NO/ONOO-Zyklus bezeichnet. Dadurch entstehen permanente Schädigungen der Zell- und der Mitochondrienmembranen und der Gene.

Wie ist der Ablauf der mitochondrialen Funktionsstörungen?

Bei der ATP-Bildung der Mitochondrien mit Hilfe von Sauerstoff entstehen normalerweise reaktionsfreudige, freie Sauerstoffradikale und Stickstoffmonoxid, die in funktionstüchtigen Mitochondrien durch Antioxidantien sofort neutralisiert werden. Ist dies nicht der Fall, so können diese freien Sauerstoffradikale die Mitochondrienmembranen und die DNA der Zelle erheblich beeinträchtigen (oxidativer Stress). Sie suchen sich wie ein Magnet einen Reaktionspartner, mit dem sie eine Bindung eingehen und lösen so eine Kettenreaktion von Membran- und Zellkernschädigungen aus. Kommt noch eine Dauerstimulation der Zellen durch Infektionen, psychische oder körperliche Belastungen hinzu, erzeugt dies im Körper (siehe oben) einen chronischen NO-Gaskrieg mit Bildung von Stickstoffradikalen mit fatalen Folgen (nitrosativer Stress).

Diagnostik im Rahmen der Mitochondrienmedizin: Wie kann man eine Mitochondriopathie nachweisen?

Mit Hilfe einer speziellen Labordiagnostik ist eine Mitochondriopathie sicher und einfach nachweisbar.

Mitochondrienmedizin System

Mitochondriale Funktionsstörung: Es kommt zu Verlangsamung und Fehlfunktionen der betroffenen Zellen, vergleichbar mit Sand in einem lebendigen Getriebe, das kontinuierlich Reibungsverluste erzeugt.

Mitochondrienmedizin im Fokus: Was ist eine Mitochondrien-Therapie?

In der Mitochondrienmedizin soll die sauerstoffabhängige Energiegewinnung (ATP = Zellbenzin) aktiviert und die damit verbundene Leistung der Organe und Zellen verbessert werden. Hierfür muss sichergestellt werden, dass alle Baustoffe für die Enzyme zur Verfügung stehen. Damit die Enzyme richtig arbeiten können braucht es einen ausgeglichenen Säure-Basen-Status und ein Ausleiten möglicher Gifte im Körper (Blockade der Enzyme).

Im Rahmen der Mitochondrienmedizin kommt hierbei eine Kombination aus verschiedenen Therapien zum Tragen:

  • Mikronährstoffsubstitution, oral oder als Infusionstherapie
  • Darmsanierung und Regulierung des Darmmikrobioms
  • Ernährungsumstellung
  • Schwermetallentgiftung
  • Eliminierung von Elektro-Smog und anderen Umweltgiften
  • Sauerstofftherapie mittels IHHT
  • Ggf. Zahnsanierung
  • Ggf. Regulationsmedizin

Mitochondrienmedizin als Prävention

Einige der genannten Behandlungsmöglichkeiten sind nicht nur bei bestehenden Beschwerden, sondern auch vorbeugend empfehlenswert: eine ausgewogene, biologische Ernährung mit einem großen Anteil an frischem Gemüse und Obst, möglichst tägliche Bewegung an der frischen Luft, Reduzierung von Elektrosmog sowie ein ausgeglichener Lebensstil mit ausreichend Schlaf sind die Voraussetzungen für einen gesunden Organismus und sind somit eine hervorragende, präventive Mitochondrien-Therapie.

In der THERA Praxisklinik wird die Mikronährstofftherapie in das Therapiekonzept der „Cellsymbiosis“ eingebettet.

Funktionsstörungen der Mitochondrien stehen in direktem Zusammenhang mit den häufigsten Zivilisationskrankheiten.

IHHT-Sauerstoff-Therapie

Besonders die IHHT (Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie) ist eine hervorragende Behandlungsmöglichkeit, um die Mitochondrien zu regenerieren.

Mitochondriale Systemtherapie

Bei der Mitochondrialen Systemtherapie wird elektrischer Strom durch den Körper geleitet, wodurch die Zellempfänglichkeit für eine Infusionstherapie verbessert werden soll. Sie ist in der THERA Praxisklinik ein fester Bestandteil der integrativen Mitochondrienmedizin.

Fazit zur Mitochondrienmedizin

Mitochondrien sind an ganz wesentlichen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt und in jeder Körperzelle zahlreich vorhanden. Im Aufbau und in der Pflege Ihrer körpereigenen Mitochondrien liegt somit ein wichtiger Schlüssel zur Prävention, Heilung und Linderung Ihrer Beschwerden.

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