Krebs und Psyche –
Psychoonkologie gehört in der THERA Praxisklinik zur biologischen Krebstherapie

Die Psychoonkologie ist ein Fachgebiet, das sich mit den psychischen und sozialen Auswirkungen einer Krebserkrankung befasst. Krebs und Psyche gehören zusammen. Denn: „Krebs ist ein Thema, dass bekommt man nicht mehr aus dem Kopf.“ Ganz besonders dann, wenn man selbst betroffen ist. Krebs ist eine Erkrankung, die das ganze Leben verändert. Krebs macht etwas mit der Psyche ohne psychisch krank zu sein.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurde die Psychoonkologie im Januar 2020 in die S3-Leitlinie der Deutschen Krebsgesellschaft aufgenommen. Auch in der THERA Praxisklinik ist dieser Aspekt der Begleitung ein fester Bestandteil unseres Behandlungskonzepts. Seit 2018 betreut Johanna Niermann, ausgebildet durch die Deutsche Krebsgesellschaft, Patientinnen und Patienten in unserer Einrichtung.

Psychoonkologische Gespräche können dabei helfen, mit den emotionalen Belastungen, Ängsten und Veränderungen umzugehen, die durch eine Tumorerkrankung entstehen können. Viele Betroffene stellen sich existenzielle Fragen zu ihrer Zukunft, ihrem Lebensalltag oder auch zu familiären und beruflichen Perspektiven. In solchen Situationen kann es hilfreich sein, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Laut des Robert Koch-Instituts erkrankten im Jahr 2018 rund 498.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs. Diese Zahl verdeutlicht die Relevanz einer umfassenden, auch psychologisch unterstützenden Begleitung von Menschen mit einer onkologischen Diagnose.

Was ist Psychoonkologie?

Psychoonkologie unterstützt dabei, die Diagnose Krebs zu verarbeiten, zu akzeptieren und zu bewältigen. Vor Allem aber: widmet sich ein Mensch mit Erfahrung im Umgang mit Krebs, einem anderen Menschen, den eigenen Weg zu finden und zu gehen. Mut zu fassen. Entscheidungen zu treffen. Krebs ist eine Erkrankung die hat man nicht allein, diese Erkrankung trifft das ganze Umfeld. Daher bindet Psychoonkologie die Menschen mit ein, die dazu gehören.

Psychoonkologie ist: “wenn die Seele mitgenommen wird”

Psychoonkologie beschäftigt sich mit den psychischen und sozialen Begleiterscheinungen einer Krebserkrankung. Die Diagnose kann das Leben tiefgreifend verändern – sie bringt Verunsicherung, emotionale Belastungen und viele neue Fragen mit sich. Psychoonkologische Begleitung kann dabei unterstützen, einen individuellen Umgang mit dieser besonderen Lebenssituation zu finden – von der Phase der Diagnose über die Therapie bis hin zur Nachsorge. In manchen Fällen kann sie auch in der Auseinandersetzung mit dem Lebensende hilfreich sein.

Im Rahmen einer Krebserkrankung stehen viele Betroffene vor Herausforderungen, die sie vorher nie erlebt haben:

Wie geht es beruflich weiter? Wie gelingt es, für Kinder oder Angehörige da zu sein? Wem teile ich meine Diagnose mit – und wie? Passt die gewählte Therapie zu mir? Und wie geht es mir eigentlich emotional?

In der psychoonkologischen Begleitung stehen nicht immer medizinische Fragen im Vordergrund. Oft geht es um das gesamte Lebensumfeld: die Partnerschaft, die Familie, den Beruf, den Alltag. Auch nach Abschluss der medizinischen Behandlung beginnt für viele ein neuer Prozess – mit anderen Herausforderungen, Fragen und manchmal auch Ängsten, die sich verändern oder neu benennen lassen.

Psychoonkologie kann Raum schaffen für all diese Themen – ohne Bewertung und im Tempo der Betroffenen.

Psychoonkologie ist: “wenn ich weiß, was ich für mich tun kann”

Auch in Zeiten, in denen alles anders ist, bleibt vieles gleich. Das, was tröstet oder erheitert, das, was stärkt und stützt, wird zur größten Kraft. Folgendes kann Sie in diesen Zeiten mit unterstützen:

  • Einen Moment innehalten
  • Sich entspannen können
  • Innere Bilder pflegen und für sich nutzen
  • Musik machen und hören
  • Die Natur als Ort des Friedens finden
  • Menschen, die gut tun

Psychoonkologie unterstützt dabei, Krebs und Psyche zusammenzubringen. Ja das klingt befremdlich. Denn hier soll etwas zusammenkommen, wovon der eine Part eigentlich gar nicht da sein sollte. Psychoonkologie hilft dabei, den eigenen Fragen näher zu kommen.

  • Was ist dieser Krebs eigentlich für mich?
  • Habe ich etwas mit dem Krebs zu tun?

Es geht darum, Haltung zu etwas zunächst Unhaltbarem zu gewinnen. Strategien zu finden, nicht nur trotz der Diagnose Krebs Schlaf, Freude und Entspannung zu finden, sondern gerade deshalb. Gerade weil Krebs und Psyche aufeinander wirken, ist das was gut tut wertvoll und entscheidend. Was will ich und was kann ich? Worauf kann ich vertrauen? Die eigenen Grenzen zu kennen und zu achten wird hier unerlässlich. Mit Psychoonkologie gelingt es: Gehalten zu sein und für Halt sorgen. Sich in dieser Situation neu kennenzulernen. Sich in dieser Situation zu Achten und zu Stärken.

Psychoonkologie ist: “wenn die Angst nicht mein Leben regiert”

Viele Menschen empfinden im Zusammenhang mit einer Krebsdiagnose Ängste – diese können sich wie „unsichtbare Monster“ anfühlen. Es gibt unterschiedliche Wege, mit diesen Ängsten umzugehen. Ein Ansatz besteht darin, die eigenen Ängste wahrzunehmen und ihnen Raum zu geben, um sich mit ihnen auseinanderzusetzen.

Betroffene berichten häufig, dass sie zunächst nicht erwartet hätten, psychologische Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Doch die herausfordernde Situation und die damit verbundenen Ängste führen oft dazu, dass der Wunsch nach Begleitung wächst.

Typische Fragen, die sich stellen, sind beispielsweise: „Warum habe ich Krebs bekommen?“ oder „Habe ich etwas falsch gemacht?“ Im Gegensatz zu manch anderen Ängsten sind diese Sorgen für Betroffene meist sehr konkret und greifbar.

Professionelle psychoonkologische Unterstützung kann helfen, Wege im Umgang mit diesen Ängsten zu finden und neue Perspektiven zu entwickeln.

“Das alles wieder gut wird, wird bei einer Psychoonkologin nicht zu hören sein. Sehr wohl aber, dass es ein Leben gibt, um dass es in allen Disziplinen zu Ringen gilt. Plötzlich wird es wichtig anders Kompromisse zu machen. Sich anders den Ängsten zu widmen. Es ist ein sich neu finden.”

Sagt eine Patientin über Psychoonkologie in der Thera Praxisklinik

Oft ist es kaum aushaltbar, dass es keinen Schuldigen gibt für diese Krankheit. Oder dass einem keiner sagen kann, ob das so weiter geht und wie lange. Dass kein Masterplan oder ein zeitlicher Rahmen angelegt ist. Es gibt Tage, an denen es sich lohnt zu Schimpfen und die Wut rauslassen. Auch das ist hilfreich, Stress raus lassen zu können. Was man mit Hilfe der Psychoonkologie lernen kann, ist Mitgefühl für sich selber zu haben. Kräfte zu finden für die wichtigen Dinge. Horizonte zu erleben. Sich wirklich von Herzen gerne zu haben. Egal wie es gerade ist.

Mit Krebs im Alltag Leben

Auch wenn es aktuell gut läuft, kann das Gefühl von Überforderung und Erschöpfung immer wieder zurückkehren. Viele Betroffene beschreiben ihren Zustand als „emotional belastet und nicht mehr richtig belastbar“. Die eigenen Bedürfnisse scheinen oft nicht mehr mit dem Alltag in Einklang zu stehen. Diese andauernde Erschöpfung, auch Fatigue genannt, kann die Lebensqualität erheblich beeinflussen.

Psychoonkologische Unterstützung kann helfen, sich selbst besser zu verstehen, die eigene Situation auszuhalten und einen achtsamen Umgang mit sich zu finden. Der Umgang mit Krebs und Psyche ist häufig ein Prozess, in dem es darum geht, Selbstwirksamkeit zu erfahren und das eigene Leben neu zu gestalten – mit innerer Fokussierung, Loslassen und Neuorientierung.

Ziel ist es, ein Leben zu entwickeln, das den eigenen Vorstellungen entspricht und trotz aller Herausforderungen gelebt werden kann.

Krebs und Psyche in der THERA Praxisklinik

In der THERA Praxisklinik gehören Krebs und Psyche zusammen. Wir empfehlen unseren Patient*innen regelmäßig, zu den ärztlichen Anamnesen und Behandlungen psychoonkologische Unterstützung zu beanspruchen. Wir möchten, dass Sie die Wege ihres Körpers verstehen und Anteil nehmen lernen und mit ihrer Psyche Einfluss nehmen können. Wir möchten, dass Sie darin unterstützt werden:

  • Sich selbst zu beruhigen und in den Schlaf zu finden
  • Einen Umgang zu finden mit Schmerzen und Unwohlsein
  • Einen Zugang zu finden mit den eigenen Ängsten umzugehen
  • Sorge und Trauer zu halten und zu verwandeln
  • In Beziehung zu sein mit nahen Menschen
  • Die eigene Wirksamkeit in das jetzige Leben zu integrieren

Zwei Psychoonkologische Termine als Teil der Erstanamnese

Für uns ist die psychoonkologische Betreuung ein wichtiger Bestandteil der integrativen Krebstherapie. Im Rahmen der ärztlichen Anamnese und Therapieplanung sind daher zwei psychoonkologische Gespräche vorgesehen. Johanna Niermann und ihre psychoonkologische Beratung unterstützen in unserer Praxisklinik die Begleitung der Behandlungsprozesse und fördern die Annahme der gewählten Therapien. Gerade bei einem individuellen Therapieweg ist eine kontinuierliche Begleitung und Orientierung für viele Patientinnen und Patienten hilfreich.

Ihre Ansprechpartnerin

“Wir erarbeiten gemeinsam Wege für drängendes, gehen in das innere Gespräch für neuen Mut und finden praktische Ansätze für Dinge, die sich ändern sollen. Rufen Sie an und nehmen Sie sich Zeit für sich.”

Johanna Niermann M.A.
Systemische Sozialarbeit Beratung und Therapie.
Psychoonkologie zertifiziert durch die deutsche Krebsgesellschaft

Kontakt und Terminvereinbarung jederzeit möglich

Trifft einer oder mehrere der oben genannten Punkte auf Sie zu und möchten Sie etwas für Ihre Gesundheit tun? Haben Sie Interesse, mehr zu erfahren? Dann melden Sie sich gerne telefonisch bei uns – wir vereinbaren einen Termin mit Ihnen.

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